Behandlungen der Hüfte mit Stoßwellentherapie

Trochanter major Syndrom

Trochanterische Schmerzen, auch als Greater trochanteric Pain Syndrome bekannt, sind eine häufige Erkrankung, die durch Schmerzen und Empfindlichkeit auf der äußeren Seite der Hüfte gekennzeichnet ist.  Es handelt sich dabei um ein Schmerzsyndrom, das im Bereich des großen Rollhöckers des Hüftknochens (Trochanter major) in Erscheinung tritt.  

Solche Schmerzen können durch eine Busitis trochanterica (Schleimbeutelentzündung), Erkrankungen der Sehnenansätze (Insertionstendinopathie) oder einer Projektion von schmerzhaften Triggerpunkten der umgebenden Muskulatur bedingt sein. Oftmals liegt auch eine Kombination der verschiedenen Faktoren vor. 

Es betrifft Menschen jeden Alters, tritt jedoch häufiger bei mittelalten und älteren Menschen auf, insbesondere bei Frauen.  

Die Ursachen für trochanterische Schmerzen sind vielfältig und können Verkürzungen, aber auch erhöhte Spannungszustände der am Trochanter major ansetzenden Muskulatur mit der Ausbildung von myofaszialen Triggerpunkten, Verletzungen des Hüftgelenks, Überbeanspruchung der Becken- und Beinmuskulatur, Entzündungen der Sehnen im Hüftbereich oder degenerative Veränderungen des Hüftgelenks sein.

Die mit dem Trochanteric pain Syndrome verbundenen Schmerzen sind meist stechend oder ziehend im Bereich des Trochanters und können in den seitlichen Oberschenkel, das Gesäß und bis ins Knie ausstrahlen. Aktivitäten wie Gehen, Laufen Treppensteigen oder Liegen auf der betroffenen Seite verschlimmern die Symptome meist. Klinisch zeigt sich ein lokaler Druckschmerz über dem Trochanter majus und eine schmerzhaft eingeschränkte Beweglichkeit im Hüftgelenk. 

Die Diagnose von trochanterischen Schmerzen erfolgt in der Regel klinisch durch eine körperliche Untersuchung mit Erhebung der Anamnese und durch bildgebende Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall und/ oder eine Magnetresonanztomographie. 

Die Behandlung von trochanterischen Schmerzen erfolgt hauptsächlich konservativ, nicht operativ und kann eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen wie Physiotherapie, Schmerzmedikation und Infiltrationen umfassen.  

Neben der medikamentösen Schmerz- und Entzündungsreduktion und der Physiotherapie ist die Stoßwellenbehandlung eine etablierte Behandlungsmaßnahme bei diesen Veränderungen.

Die Stoßwellen dringen tief in das Gewebe ein, verbessern die Durchblutung, reduzieren Entzündungen und regenerieren das Gewebe. 

In den meisten Fällen kann die konservative Behandlung den gewünschten Erfolg bringen.

Piriformis Syndrom

Das Piriformis Syndrom entsteht, wenn der Piriformis Muskel, der sich tief im Gesäß befindet, den Ischiasnerv komprimiert oder reizt. Der Musculus piriformis ist ein Muskel, der das Kreuzbein mit dem Oberschenkelknochen verbindet. 

Die Ursache des Piriformis Syndroms ist nicht immer bekannt, aber es kann auf eine chronische Überlastung des Muskels zurückzuführen sein.  

Durch lange sitzende Tätigkeit (längere Zwangshaltung am Arbeitsplatz, längere Autofahrten), dauerhaftes Stehen oder auch einseitige Bewegung kann der Muskel dauerhaft angespannt sein. Aufgrund dieser Überbelastung kann es zu den typischen Beschwerden des Piriformissyndroms kommen. 

Starke, anhaltende Verspannungen des tiefen Hüftmuskels (Musculus piriformis) werden sehr schmerzhaft in der Tiefe des Gesäßbereichs empfunden. Die betroffenen Patienten klagen über sehr unangenehme, meist stechende Schmerzen, die meistens nur eine Gesäßhälfte betreffen, mit Ausstrahlung auf die Rückseite von Ober- und Unterschenkel. Typisch ist, dass Bewegung und Stehen die Beschwerden bessert.   

Viele Betroffene klagen auch über Schmerzen im Bereich des unteren Rückens bin ins Steißbein und über Sensibilitätsstörungen wie Taubheitsgefühl und Kribbeln.

Ein Piriformis Syndrom und ein Bandscheibenvorfall sind in ihren Symptomen sehr ähnlich, deshalb ist eine Abgrenzung mit Hilfe von bildgebenden Verfahren, wie ein MRT, zur Diagnosestellung oftmals nötig. 

Die Behandlung des Piriformis Syndroms umfasst unterschiedliche Behandlungsoptionen. 

Um die Beschwerden zu reduzieren, ist es wichtig den Piriformis Muskel und gegebenenfalls die umliegende Muskulatur, wie beispielsweise die Gluteal- Muskeln zu entspannen. Dazu werden sogenannte Triggerpunkte ermittelt. 

Eine Physiotherapie, mit Dehn und Kräftigungsübungen für den Piriformis Muskel zur Verbesserung der Beweglichkeit und Reduktion von Schmerzen, und lockernde Massagen, zur Lösung von Muskelverspannungen und -verklebungen, werden meist in Verbindung mit der Stoßwellentherapie kombiniert.  

Die Stoßwellentherapie bewirkt eine Lockerung der schmerzauslösenden Triggerpunkte und führt damit zur Entspannung der Muskulatur und zum Abklingen der Beschwerden.  

Dabei werden die radiale und die fokussierte Stoßwelle miteinander kombiniert. So können tief liegende Triggerpunkte im LWS- und Gesäßbereich (M. piriformis, M. gluteus minimus) aufgrund der Eindringtiefe meist nur mit der fokussierten Stoßwelle erfolgreich behandelt werden. Wichtig ist bei der Stoßwellenbehandlung mit dem Feedback der PatientInnen zu arbeiten. Das Handstück wird so lange in kleinen Bewegungen verschoben bis der Patient den Schmerz oder das Ausstrahlungsmuster wahrnimmt (aktive Triggerpunkte).

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