Behandlung von Sportverletzungen mit Stoßwellentherapie
Behandlung von Sport-
verletzungen
mit Stoßwellen-
therapie
Adduktoren Syndrom
Das Adduktoren Syndrom ist ein Begriff aus der Sportmedizin und Orthopädie, der sich auf Schmerzen und Beschwerden in der Leistengegend bezieht, die durch Überlastung oder Verletzung der Adduktoren Gruppe verursacht werden.
Die Adduktoren sind eine Muskelgruppe an der Innenseite des Oberschenkels, die den Musculus gracilis, den Musculus adductor longus, – magnus und – brevis umfassen.
Diese Muskeln ziehen vom unteren Schambein und vorderen Sitzbein zum unteren Oberschenkelknochen bis hin zum inneren Schienbeinkopf.
Sie sind für das Zusammenführen der Beine verantwortlich (lat. adducere: heranführen, hinführen).
Beim Adduktorensyndrom handelt es sich um eine Reizung bis Zerrung der Adduktorensehnen an ihrem Ursprung am Schambein (Insertionstendinopathie), die meist durch Überlastung bedingt sind.
Das Adduktoren Syndrom tritt häufig bei Sportlern auf, die Aktivitäten ausüben, die schnelle Richtungswechsel, Sprünge oder intensive Laufbewegungen erfordern, wie zum Beispiel Fußball oder Leichtathletik.
Durch die Überbeanspruchung der Adduktoren kann es durch extreme Überdehnung zur Mikroverletzung oder Reizung an ihren Ursprüngen kommen, was zu Schmerzen und Funktionseinschränkungen führen kann.
Die Symptome des Adduktoren Syndroms umfassen Schmerzen am Ursprung der Adduktoren im Bereich des unteren Schambeins, die in die Leistengegend ausstrahlen. Die Schmerzen verschlimmern sich meist während oder nach dem Training bei sportlichen Aktivitäten und können das Gehen oder Laufen deutlich beeinträchtigen.
Die Diagnose des Adduktoren Syndroms basiert in der Regel auf einer gründlichen Anamnese und genauen körperliche Untersuchung. Dabei fällt typischerweise der Druckschmerz am Adduktorenursprung auf und dass sich der Schmerz durch passives Dehnen und Adduktion gegen Widerstand verstärkt. Gegebenenfalls werden bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie durchgeführt, um andere mögliche Verletzungen oder Erkrankungen auszuschließen (Hüftgelenkserkrankungen, LWS-Veränderungen, Leistenbruch, Lymphknotenveränderungen, etc.).
Die Behandlung des Adduktoren Syndroms zielt darauf ab Schmerzen zu lindern, die Heilung zu fördern und die Wiederherstellung der Funktion zu unterstützen
Konservative Maßnahmen umfassen in der Regel eine Kombination aus Ruhe, Sportkarenz und Physiotherapie. Übungen zur Stärkung der Adduktoren und Dehnübungen sind wichtige Faktoren der Rehabilitation, um eine sichere Rückkehr zum Sport zu gewährleisten und Rückfällen vorzubeugen.
Eine Domäne der Stoßwellentherapie sind die Schmerzzustände im Rahmen von Sehnenursprungs- bzw. –ansatztendopathien. Ziel der Stoßwellenbehandlung ist es, die Entzündung im Bereich der Sehnenansätze zum Abklingen zu bringen und die körpereigene Regeneration im Gewebe anzuregen, damit es zur vollständigen Ausheilung kommt.
Peronealsehnensyndrom
Peronealsehnen-
syndrom
Unter dem Peronealsehnensyndrom versteht man eine schmerzhafte Entzündung im Bereich der Peronealsehnen und des umliegenden Gewebes. Bei den Peronealsehnen handelt es sich um die Sehnen des langen und kurzen Wadenmuskels, des Musculus peroneus longus und brevis (M. fibularis longus, M. fibularis brevis), die sich an der Außenseite des Sprunggelenks hinter dem Wadenbein befinden.
Das Peronealsehnensyndrom kann durch wiederholte Überlastung, wie etwa nach Ausübung einer neuen Sportart mit ungewohnter Belastung, falsches Training oder ein zu schnell gesteigertes Trainingspensum verursacht werden. Aber auch Fehlstellungen im Bereich des Fußes können zu Fehlbelastungen mit entsprechenden Beschwerden führen.
Die PatientInnen klagen über Schmerzen im Bereich der Außenseite des Unterschenkels und Außenknöchels, oftmals verbunden mit einer schmerzhaften Schwellung mit Ausstrahlung bis in den Außenrand des Mittelfußes. Das Gehen auf unebenem Gelände und Auswärtsdrehen des Fußes sind besonders schmerzhaft.
Die Diagnosestellung erfolgt über eine gründliche klinische Untersuchung, bei der sich ein Druckschmerz im Verlauf des Sehnengleitlagers zeigt. Bildgebende Verfahren wie Röntgenuntersuchung, Magnetresonanztomographie (MRT) oder Ultraschall dienen dazu, um knöcherne Veränderungen zu erkennen, den Zustand der Sehnen zu beurteilen und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Wie schaut die Behandlung aus?
Die Behandlung ist meist konservativ mit Einhalten einer Sportkarenz, Vermeidung von Aktivitäten, die die Symptome verschlimmern. Physiotherapeutische Übungen zur Kräftigung und Stabilisierung der umgebenden Muskulatur und Dehnübungen, unterstützende, speziell angepasste Einlagen können helfen, den Fuß zu stabilisieren und den Zug auf die Sehnen zu reduzieren. In manchen Fällen ist der Einsatz von entzündungshemmenden, schmerzlindernden Medikamenten nötig.
ACP Behandlungen (Eigenblutinjektionen) bringen oftmals eine rasche Linderung der Beschwerden.
Stoßwellenbehandlungen mit der fokussierten Stoßwelle bringen oftmals eine rasche Linderung der Beschwerden.
Tendinopathie der Tibialis anterior Sehne
Die Tendinopathie der Tibialis anterior Sehne ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch degenerative Veränderungen in der Sehne des Musculus tibialis anterior verursacht wird. Die Erkrankung kann zu einer Einschränkung der Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit führen.
Häufige Ursachen für eine Tendinopathie sind Überlastungen im Bereich der betroffenen Sehne, mechanische Reizungen oder Entzündungsprozesse. Auch Alterungsprozesse können dazu beitragen, dass die Elastizität und Stabilität der Sehnen abnimmt.
Typische Symptome einer Tendinopathie der Tibialis anterior Sehne sind Schmerzen im Bereich des vorderen Sprunggelenks, insbesondere bei Belastung oder beim Treppensteigen. Es kann auch zu Schwellungen und Rötungen kommen.
Zur Diagnosestellung werden zunächst eine klinische Untersuchung sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Magnetresonanztomographie eingesetzt. Hierdurch können Veränderungen an der betroffenen Sehne sichtbar gemacht werden.
Eine effektive Therapiemöglichkeit bei Tendinopathien ist die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT). Bei dieser Methode werden hochfrequente Schallwellen auf das betroffene Gewebe übertragen. Dadurch kommt es zu einer verbesserten Durchblutung und einer Anregung der körpereigenen Heilungsprozesse. Die ESWT ist eine schonende Methode ohne Nebenwirkungen und kann ambulant durchgeführt werden.
Tendinopathie der Tibialis posterior Sehne
Die Tendinopathie der Tibialis posterior Sehne ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch Überlastung oder degenerative Veränderungen entsteht.
Was ist die Tibialis posterior Sehne?
Die Tibialis posterior Sehne ist eine kräftige Sehne, die an der Innenseite des Knöchels verläuft. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Längsgewölbes des Fußes und stabilisiert den Fuß während des Gehens, Laufens und Stehens.
Die Ursachen für eine Tendinopathie der Tibialis posterior Sehne können vielfältig sein. Häufig spielen Über- und Fehlbelastungen eine Rolle und sie tritt gehäuft bei Menschen auf, die beruflich viel stehen oder gehen müssen. Auch Sportler sind häufig betroffen. Eine weitere Ursache kann eine Fehlstellung des Fußes sein.
Typische Symptome sind Schmerzen im Bereich des Innenknöchels und der Ferse, besonders bei Belastung während des Gehens, Laufens oder Stehens. Weiters kann es zu einer Schwellung entlang der Sehne, Schwäche und Instabilität kommen und in fortgeschrittenen Fällen kann es zu sichtbaren Veränderungen der Fußform mit Entwicklung eines Plattfußes kommen.
Die Diagnose wird durch eine klinische Untersuchung gestellt. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT eingesetzt werden.
Ziel der Behandlung ist es, die Schmerzen zu lindern und die Funktion der Tibialis posterior Sehne wiederherzustellen.
Die ESWT hat sich als effektive Therapiemethode erwiesen. Dabei werden hochenergetische Schallwellen gezielt auf den erkrankten Bereich gerichtet, um das Gewebe anzuregen und den Heilungsprozess zu fördern. In der Regel sind mehrere Sitzungen erforderlich.
Zusätzlich kann eine konservative Therapie mit Ruhe und Entlastung, entzündungshemmenden Schmerzmedikamenten, Physiotherapie mit gezielten Übungen und speziellen orthopädischen Einlagen erfolgen.
Tendinopathie des M. Flexor hallucis longus
Was ist eine Tendinopathie des M. Flexor hallucis longus?
Bei der Tendinopathie des M. Flexor hallucis longus handelt es sich um eine schmerzhafte entzündliche Veränderung der Sehne des Großzehenbeugemuskels, die die Mobilität und Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Wiederholte Belastungen, Überbeanspruchung der Sehne, Fehlstellungen oder Verletzungen können zu Sehnenveränderungen des großes Zehenbeugers führen.
Diese Beschwerden können durch Aktivitäten verursacht werden, die eine starke Beanspruchung der Sehne erfordern, wie zum Beispiel intensives Laufen, Springen oder Tanzen. Auch BalletttänzerInnen sind durch die Überlastung besonders häufig betroffen.
Meist beginnen die Beschwerden schleichend mit belastungsabhängigen Schmerzen hinter dem Innenknöchel, die sich verstärken, wenn die Großzehe gebeugt oder gestreckt wird. Oftmals sind die Schmerzen verbunden mit Schwellung und Bewegungseinschränkung, sowie einem knirschenden Gefühl bei Bewegungen der Großzehe.
Die Diagnostik erfolgt durch eine eingehende Erhebung der Beschwerden und die körperliche Untersuchung. Schmerzen entlang der Sehne, besonders bei Beugung der Großzehe gegen Widerstand, sind typisch. Bildgebende Verfahren wie Sonographie und MRT sichern die Diagnose.
Die Behandlung erfolgt meist konservativ mit entzündungshemmenden Medikamenten, Ruhe und Schonung und physiotherapeutischen Dehn- und Kräftigungsübungen.
Bei der Stoßwellenbehandlung werden hochenergetische Schallwellen auf die schmerzhaften Areale gerichtet mit dem Ziel die Durchblutung zu fördern, die Geweberegeneration anzuregen und Entzündungen zu reduzieren. Dies kann zur Linderung der Beschwerden und zur Förderung der Heilung beitragen.
Muskelverletzungen
Muskelverletzungen umfassen eine Bandbreite von Schädigungen der Muskulatur, die von Muskelzerrungen bis hin zu Muskelrissen reichen können.
Grundsätzlich muss zwischen funktionellen (Muskelzerrungen) und strukturellen (Muskel(ein-)rissen) Veränderungen unterschieden werden.
Muskelzerrungen, die leichteste Verletzungsart, treten auf, wenn die kleinsten funktionellen Einheiten des Muskels, die sogenannten Sarkomere der Muskelfasern überdehnt und damit in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
Beim Muskelfaserriss kommt es zu teilweisen oder vollständigen Rissen von Muskelfasern.
Beide Verletzungsarten können durch plötzliche Überlastung, unzureichendes Aufwärmen vor körperlicher Aktivität, falsche Technik oder Traumata verursacht werden.
Eine Zerrung macht sich meist durch ein Ziehen der betroffenen Muskulatur bemerkbar, die schleichend zunimmt, sodass die sportliche Aktivität meist abgebrochen werden muss. Ein Muskelfaserriss verursacht plötzlich auftretende, starke Schmerzen nach einem akuten Ereignis (Trauma), die meist zur Beendigung der sportlichen Aktivität zwingen.
Deutliche Bewegungseinschränkung, Schwellung und Hämatome sind oftmals mit diesen Muskelverletzungen verbunden.
Muskelverletzungen sind in der Regel gut behandelbar, allerdings erfordert die Heilung oftmals Geduld und Zeit.
Erste Schritte nach der Verletzung sind folgende:
Um die Heilung zu unterstützen, wird die sogenannte PECH-Regel empfohlen:
Pause, Eis, Compression und Hochlagern.
Das bedeutet, dass der betroffene Bereich geschont werden sollte, um ihm Zeit zur Regeneration zu geben. Durch das Auflegen von Eis kann zudem die Schwellung reduziert werden. Eine Kompression mittels Bandage oder Tape sowie das Hochlagern des betroffenen Beins fördern ebenfalls den Heilungsprozess.
Je nach Schweregrad der Verletzung können auch Schmerzmittel Dehnungsübungen und Physiotherapie empfohlen werden.
Neben der konservativen Therapie gibt es auch innovative Behandlungsmethoden wie autologes conditioniertes Plasma (ACP) und die Stoßwellentherapie (ESWT).
Bei ACP wird dem Patienten eigenes Blut entnommen und in einem speziellen Verfahren aufbereitet. Die dadurch gewonnene Plasmalösung enthält hohe Konzentrationen an Wachstumsfaktoren und regenerativen Proteinen, welche die Heilung beschleunigen können.
Bei chronischen rezidivierenden Beschwerden hat sich der Einsatz der Stoßwelle bewährt.
Die radiale Stoßwelle mit myofaszialem Applikator aber auch die fokussierte Stoßwelle ohne oder mit kurzer Vorlaufstrecke werden bei der Behandlung verwendet. Dabei wird der gesamte betroffene Muskelbereich von caudal nach cranial dynamisch behandelt. Die Stoßwelle fördert die Durchblutung im betroffenen Bereich und somit regt somit die Regeneration an.
Wichtig für Sportler ist, das Risiko von Muskelverletzungen zu verringern. Aufwärmen vor dem Training und nachfolgendes Dehnen sind wichtig, um die Muskulatur geschmeidig zu halten. Intensität und Dauer der körperlichen Aktivitäten sollten schrittweise gesteigert werden, um die Muskulatur auf die Belastung vorzubereiten. Durch die richtige Technik für Sportarten können Überlastung oder falsche Bewegungsmuster vermieden werden. Weiters sind ausreichend Zeit zur Erholung zwischen den Trainingseinheiten wichtig.
Verletzungen der Wadenmuskulatur
Verletzungen der Wadenmuskulatur treten bei übermäßiger Dehnung der Muskelfasern der Wadenmuskulatur auf. Sie entstehen oft durch plötzliche und starke Belastung der Wade, wie beispielsweise beim Sprinten, Springen oder abrupten Richtungswechseln.
Neben der Überbelastung spielen auch fehlende oder zu kurze Regenerationsphasen und unzureichendes Aufwärmen vor sportlicher Aktivität eine Rolle.
Man unterscheidet funktionelle von strukturellen Veränderungen.
Die Wadenzerrung zählt zu den funktionellen Veränderungen und ist die leichteste Verletzungsart. Geschädigt werden hierbei die kleinsten funktionellen Einheiten des Muskels, die sogenannten Sarkomere, die über das normale Ausmaß gedehnt und dadurch in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
Beim Muskelfaserriss kommt es je nach Schweregrad zu Strukturveränderungen, einzelne Muskelfasern oder ganze Muskelfaserbündel zerreißen.
Meist treten die Verletzung im Bereich der Wadenmuskulatur kurz vor dem Übergang von Muskel- in Sehnengewebe auf.
Eine Wadenzerrung macht sich durch ein leichtes Ziehen an der Rückseite des Unterschenkels bemerkbar, die Beschwerden nehmen typischerweise schleichend zu, so dass die sportliche Tätigkeit meist abgebrochen werden muss. Der Spannungszustand im betroffenen Bereich des Muskels ist meist erhöht.
Beim Muskelfaserriss treten die Schmerzen plötzlich nach einem bestimmten akuten Ereignis auf. Starke anhaltende Schmerzen und Schwellung zwingen meist zur Beendigung der sportlichen Aktivität.
PECH Regel
Bei der Behandlung einer Wadenzerrung sollte in der Akutphase die sogenannte PECH Regel zum Einsatz kommen.
Sie besteht in der Regel aus Ruhe (Pause), Anwendung von Eispackungen zur Linderung von Schmerzen und Schwellungen, Kompression (Compression) und Hochlagern.
Je nach Schweregrad der Verletzung können auch Schmerzmittel, Dehnungsübungen und Physiotherapie empfohlen werden.
Bei chronischen rezidivierenden Beschwerden hat sich der Einsatz der Stoßwelle bewährt. Dabei liegt der Patient in Bauchlage, die Sprunggelenke mit einer Rolle unterlagert. Die radiale Stoßwelle mit myofaszialem Applikator aber auch die fokussierte Stoßwelle ohne oder mit kurzer Vorlaufstrecke werden bei der Behandlung verwendet. Dabei wird der gesamte betroffene Muskelbereich von caudal nach cranial dynamisch behandelt.
Es ist wichtig, der betroffenen Wade ausreichend Zeit zur Erholung zu geben, bevor man wieder schrittweise in sportliche Aktivitäten einsteigt, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
Es empfiehlt sich vor dem Training ein gründliches Aufwärmen und Dehnübungen durchzuführen.